Inhaltsverzeichnis
Löhne
Dieses ist die Beschreibung der Stadt Lähne mit ihren früheren Dörfern/Bauerschaften, den ihnen folgenden Städten, Gemeinden und den Kirchengemeinden (Kirchspielen).
Stadt, Dörfer und Bauerschaften
Hausstätten- und Höfeliste
- Mennighüffen mit Ulenburg und Schockemühle
Geschichte
Die um 800 im Zuge der Sachsenkriege ins Land kommenden fränkischen Eroberer bringen die Christianisierung und unterwerfen die Bevölkerung der Grundherrschaft und Zehntherrschaft, gesichert durch die Anlage von Fronhöfen in Mennighüffen und Gohfeld, in deren Nähe bald auch Dorfkirchen errichtet werden, sowie in Niedernbeck (das spätere Haus Beck). Die bedeutendsten Grundherren sind zunächst das Reichsstift Herford und Mindener Klöster. Der heutige Ortsteil Jöllenbeck wurde im Jahr 993 erstmals als Jolenbeke urkundlich erwähnt. Der Vorgängerbau der heutigen Simeonkirche in Jöllenbeck wurde im Jahr 1035 vom Mindener Bischof Sigebert eingeweiht.
1150: der Ort wird als Lenithe erstmals urkundlich erwähnt. Von etwa 1200 bis ins 16. Jh. kommt es zu einem verstärkten Landesausbau, die bisherigen Siedlungen werden erweitert und neue Gebiete (Wittel, Bischofshagen) erschlossen, die bäuerlichen Gruppen der Erbkötter, Markkötter und Brinksitzer bilden sich heraus. Das dem Meierstand entstammende Adelsgeschlecht derer von Quernheim kann einen bedeutenden Anteil der Grundherrschaft an sich ziehen und erbaut die Rittersitze Beck und Ulenburg, welche um 1600 an wechselnde Besitzer übergehen. Größte Grundherren sind aber ab 1648 als neue Fürsten von Minden die brandenburgischen Kurfürsten bzw. preußischen Könige. Im Rahmen des Hochstifts bzw. Fürstentums Minden ist Gohfeld als Vogteisitz Verwaltungsmittelpunkt für ein größeres Umland.
Schon früh, wohl um 1530, setzt sich die Reformation durch und das Gebiet wird lutherisch. 1682 werden die Ortschaften zu neun Bauerschaften zusammengefasst und innerhalb dieser die Höfe durchnummeriert, ein System, das sich in den Postanschriften z. T. bis 1969 erhalten hat. Ab dem 17. Jh., verstärkt ab etwa 1750, verdingt sich ein stetig wachsender Teil der Bevölkerung, die Heuerlinge, in Heimarbeit mit der Herstellung von Leinen, das nach den Leinenhandelsstädten Herford und Bielefeld abgesetzt wird. Während des Dreißigjährigen Krieges ist die Bevölkerung teils schweren Übergriffen durch marodierende Soldateska ausgesetzt. Dies wiederholt sich auch später mehrfach, da von Anbeginn der Hohenzollernherrschaft durch Gohfeld die Hauptverbindungsstraße zwischen dem Kernland und den westlichen Besitzungen Brandenburg-Preußens verläuft (Alter Postweg, später Koblenzer Straße bzw. B61) und zu Kriegszeiten häufig Truppendurchmärschen dient, so im Französisch-Niederländischen Krieg, im Siebenjährigen Krieg und während der Napoleonischen Kriege. 1759 kommt es außerdem im Zuge der Schlacht bei Minden zum Gefecht bei Gohfeld.
Von 1807 bis 1813 liegt der Löhner Raum im Machtbereich des napoleonischen Frankreich, zunächst als Teil des Vasallenstaates Königreich Westphalen. 1811 fallen die nördlich der Werre gelegenen Teile unmittelbar an Frankreich, aber im Zuge der Befreiungskriege geht das ganze Gebiet schon 1813 wieder an Preußen zurück. Die Zeit bis etwa 1860 ist durch zunehmende Verelendung, tlw. auch Hungersnot gekennzeichnet. Gründe dafür sind zum einen zuungunsten der Heuerlinge durchgeführte Markenteilungen sowie mehrere Missernten. Besonders verheerend wirkt sich der um 1830 infolge der Mechanisierung einsetzende Niedergang der Leinenindustrie aus, die Mehrheit der Bevölkerung ist nun ohne Verdienstmöglichkeit. Angesichts der Not wandert bis 1860 jeder Zehnte nach Amerika aus, andere gehen auswärtig Saisonarbeit nach, etwa als Hollandgänger. Infolge der günstigen infrastrukturellen Bedingungen setzt nun die Industrialisierung ein. Vorherrschend ist zunächst die Zigarrenindustrie, ab 1920 kommt die bis heute bedeutende Möbelindustrie hinzu.
Im Zuge der nordrhein-westfälischen Gemeindereform werden zum 1. Januar 1969 die fünf bisherigen Gemeinden zur Stadt Löhne zusammengeschlossen. Am 1. Januar 1973 wurde ein Gebiet des Stadtteils Gohfeld mit damals weniger als 200 Einwohnern an die Nachbarstadt Bad Oeynhausen abgetreten.
Karten
Verweise
Auskünfte
Kreisarchiv Herford
Stadtarchiv Löhne
Heimatverein
Arbeitsgruppe Familienforschung Kreis Herford
Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:
info@westfalenhoefe.de